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Aberwitz

Ein Witz ist es nicht, aber vielleicht doch ein göttlicher Spaß, dass unser imaginierter Erschaffer, vielleicht Gott, die Nabelschnur als Zündschnur des Lebens aber auch unserer Vernichtung im Moment unserer Geburt entflammte.

Wir sind nicht diejenigen, als die wir uns begreifen dürfen, sondern lediglich Verwalter eines unausdeutbaren Schicksals rätselhafter Lebendigkeit, die zudem aberwitzigerweise großteils allein auf einer sprachlichen Konkretisierung „Ich bin“ beruht. Natürlich versuchen wir, Leben zu verstehen und haben dafür Methoden und Vorstellungskraft, aber keine vermeintliche Erkenntnis hält letztlich einer universellen Schlüssigkeitsprüfung stand.

„Ja, aber …“ steht am Schluss jedes sich selbst erhellenden Gedankens und überlässt die ausdeutende Fortsetzung z. B. der Mathematik, der Physik, der Religion und vielleicht künftig wohl vor allem Chat GPT. Wir prompten dann Leben, Menschen, Universen oder Sonstiges und erfahren dazu eine Antwort, die uns die Maschine lehrt, als abschließend zu begreifen, alternativlos zu allen Eingaben, die Chat GPT als „Big Creater“ sich selbst zu prompten vermag. Das mag grotesk erscheinen, ist aber konsequent und gleichermaßen entlastend für uns, dass am Anfang zwar das Wort ist, wir sind, was gesagt ist, wir sehen, was gesagt ist und Worte uns aber auch verschwinden lassen können.

Was bleibt, ist dieser aberwitzige Impuls, mit dem alles begann, oder?

Hans Eike von Oppeln-Bronikowski