Archiv für den Monat: August 2013

Schreiben ist meine Profession

Das Schreiben ist meine Profession. Wenn sich die Bilder formen, die Worte sich dazu finden und kleine oder große Geschichten entstehen – nach all denm Jahren noch immer ein erhebendes Gefühl. In den letzten Monaten entstanden so ganz neue und dennoch schon vertraute Figuren, die es ab jetzt im Buchhandel zu erwerben gibt. Für Kinder, und dann eben doch wieder für Erwachsene, ist „Lina, die hilfsbedürftige Ende“. Sie zeigt einem, dass nicht jeder Tag gemein, sondern jeder Tag eine neue Chance ist. „Freddy Gummiband“ tritt ganz plötzlich auf, keiner weiß eigentlich genau, woher er kam. Freddy – das ist ein Freund, der einem hilft, seinen Weg zu finden. Den Weg gefunden im Leben hat auch „Erwin, die Seerobbe“. Auf Robben Island geboren, landete er bei Tierschützern, erlebte allerlei Abenteuerliches und kann verschiedene Sprachen sprechen. Vom Bösen – und wie uns selbst das Böse helfen kann, sich selbst zu wiederlegen – davon handelt „Stunde Null“ – ein Apell, niemals mehr die Gräueltaten der 30er- und 40er-Jahre zurückkommen zu lassen. Und schließlich in „Traumtapete“ finden sich wunderbare Geschichten und Erzählungen, die an frühe Kindheitstage erinnern.

Viel Spaß beim Entdecken – nicht nur den jungen Lesern seien die Lektüren ans Herz gelegt.

 Hans Eike von Oppeln-Bronikowski

Eltern/Kind-Bildung: Viva Familia – eine Initiative der Ruck – Stiftung des Aufbruchs

Ein Ruck soll durch Deutschland gehen! Das forderte Altbundespräsident Roman Herzog in seiner berühmten Adlon-Rede 1997. Wir haben hier ergänzt: … durch unsere ganze Gesellschaft… Diesen Ruck müssen wir Bürger uns selbst geben und dürfen nicht darauf warten, dass andere dies tun. Aber, was soll nun dieser Ruck bewirken und wie wird er ausgelöst? Um festgefahrene Strukturen aufzubrechen, sind neue Sichtweisen auf bekannte Probleme erforderlich. So wie der Blick durch ein Kaleidoskop für Kinder immer Neues entsteht lässt, wenn wir das Sehrohr drehen, obwohl der Gegenstand der Betrachtung immer der gleiche bleibt, können wir unsere Möglichkeiten durch neue Sichtweisen erweitern. Der Ruck macht ein bürgerliches Selbstbewusstsein erfahrbar, das sich nicht nur am Wahltag äußert, sondern aktiv die Subsidiarität staatlichen Handels einfordert auf allen Gebieten, die der Bürger selbst gestalten kann.

Jedes Leben eines Menschen beginnt mit seiner Geburt in die Familie. Deshalb haben wir uns bei der Ruck-Stiftung zunächst auf das Projekt Viva Familia! konzentriert. Viva Familia! trägt zur Umsetzung des Bildungsgedankens in der Familie bei. Familienbildung funktioniert nur dann, wenn auch die Eltern gebildet sind. Die Elternbildung bewirkt wiederum die Kinderbildung. Bildung von Anfang an heißt also, die Eltern in die Lage zu versetzen, ihre Kinder dabei zu unterstützen, die Bildungsangebote der Gesellschaft anzunehmen. Wie soll das geschehen? Durch eine Fülle unterschiedlicher Maßnahmen u. a. durch Singen und Erzählen von Familien- sowie Fantasiegeschichten durch die Eltern und andere Bezugspersonen in der Familie, zum Beispiel die Großeltern. Das ist wirkungsvoll, denn durch diese Form der Zuwendung werden die familiäre Bindung und das Grundvertrauen des Kindes und das Zusammengehörigkeitsgefühl mit anderen Menschen gestärkt und somit eine Basis für eine problemlosere Eingliederung des Kindes in unsere Gesellschaft geschaffen. Die Eltern machen durch Singen und Erzählen die Erfahrung ihrer eigenen Bildungszuständigkeit bei der Erziehung ihres Kindes, verstärken ihr eigenes Sprachvermögen und schaffen so auch wesentliche Voraussetzungen für ein besseres Sprachvermögen ihrer Kinder. Durch das Erzählen von familiären Geschichten festigen sie soziale Bindungen und gestalten zudem die Grundlage für einen in der Geschichte verwurzelten Lebensweg ihres Kindes. Eigentlich Selbstverständlichkeiten, die allerdings in unserer Gesellschaft weithin nicht mehr geläufig sind. Viva Familia! vermittelt daher diese familiäre und gesellschaftliche „Win-win-Situation“ durch die Einrichtung von Eltern-Sing- und Erzählkursen und ergänzende Elternpatenschulungen in sozialen Hilfeeinrichtungen, Familienzentren und Geburtsvorbereitungsstationen und Bereitstellung der für Kursleiter, Liederbücher und Klangkörper erforderlichen finanziellen Mittel.

Das Leben eines jeden einzelnen Menschen ist eine lange wunderbare Veranstaltung, wo es darum geht, sich zu bewähren, auszubilden, Neues zu erfahren und immer wieder Impulse für Entwicklungen zu setzen. Alle, auch ältere Menschen, haben die Möglichkeit, an dieser Erfahrung teilzuhaben, indem sie wieder junge Menschen an ihren Erfahrungen teilhaben lassen, aus ihrem Leben erzählen und dazu anstiften, dass das Erfahrene wieder weitererzählt wird. So wird in dem ersten Schritt der Vermittlung von Singen und Erzählen durch die Eltern und das Kind eine Bewegung geschaffen, die sich durch das gesamte Menschenleben fortsetzt, dadurch unser eigenes Leben und das Leben aller Bürger in dieser Gesellschaft bereichert und die Menschen – ob jung oder alt – zusammenführt. So übernimmt der mündige Bürger von Anfang an Verantwortung für sich, seine Kinder und andere Menschen – zu unser aller Wohl für ein selbstbestimmtes Leben.

Mehr ist auf der Hompage der Stiftung www.ruck-stiftung.de zu erfahren.

Hans Eike von Oppeln-Bronikowski

Wer wagt, gewinnt!

Wer wagt, gewinnt! Wir müssen grenzenlos spinnen, um aus der Vielfalt der Gedanken und Empfindungen Verwertbares zu gewinnen, daraus Neues entwickeln, um das  so Geschaffene wieder normativ zu ordnen. Wer grenzenlos denkt, ist beileibe kein Ha­sardeur, sondern ein Rea­list, der seine Möglichkeiten nicht beschränkt, sondern seine Potentiale optimal ausschöpft. Jeder, der im Geschäftsleben „seine Frau“ oder „seinen Mann“ steht, weiß, dass ohne Integrität, Wa­gemut, Zutrauen an die eigenen Fähigkeiten und Verantwortungsbe­wusstsein nichts läuft. Zocker und Zauderer kommen nicht sehr weit. Sie verheddern sich im Gewirr ihrer Ansprüche und Ab­wehrstrategien, was sich auch als eine große Belastung unserer Gesellschaft darstellt. Unser Leben hat sich zwar nicht grundsätzlich in diesem Jahrhundert verändert, aber es entwickelt sich viel rasanter und dynamischer weiter als wir dies früher geglaubt und erwartet haben.

Dies geschieht einerseits durch äußere Einflüsse, wie sie sich am Beispiel der IT-Technologie abzeichnen, andererseits aber auch durch eine zunehmend persönliche Bereitschaft, neue Wege zur Gestaltung unserer Zukunft zu wagen. Offen und frei für Neues zu sein bedeutet, nicht nur eine Sicht auf die Dinge zu behaupten, sondern die eigenen im Zusammenspiel mit öffentlichen wahrzunehmen. Die Formung des „Wir-Ichs“ ist ein Prozess, der wachsen­den Einfluss auf unsere ganze Gesellschaft gewinnt, denken wir zum Beispiel an „Liquid Democ­racy“ oder Gesellschaftsphänomene wie Facebook. Dabei ist festzustellen, dass jeder Ein­zelne von uns als Individuum wahrnehmbar bleiben möchte, aber auch Wert darauf legt, bei der Entwicklung unserer Gesellschaft mitzusprechen, gestaltend dabei zu sein. Das gilt nicht nur für die technischen Heraus­forderungen, sondern auch für die Veränderungen im Bereich der Warenproduktion und des Dienstleistungs- und Sozialbereichs. Dabei ist zu erkennen, dass bestimmte Produkte im konven­tionellen Warenbereich von Arbeitnehmern auch in anderen Ländern vielleicht sogar besser und effektiver hergestellt wer­den können. Wir sind dagegen womöglich in der Lage, Produkte im Bildungs-, Dienstleistungs- und Sozialbereich weitaus effektiver zu konzipieren und zu gestalten. Die Bedeutung dieser Bereich für die Zukunft unserer Gesellschaft zeichnet sich ab, ist aber noch längst nicht definiert. Dabei hat das Wert, was wir Menschen als wertvoll erachten. Ob dies ein Gemälde von Picasso ist oder das Produkt Pflege­dienst für ältere Menschen, das Bil­dungsangebot im frühkindlichen Bereich oder gar die Entwicklung unserer Städte und Social Communities, insbesondere unter Integrationsgesichtspunkten. Völlig neue Produkte warten dar­auf, dass wir sie entdecken, ihnen Form geben und für ihre Realisie­rung sorgen, wobei als In­strumentarien der Umsetzung nicht nur die herkömmlichen Stiftungen zur Verfü­gung stehen, sondern alle Unternehmenseinsatzformen mit dem Versprechen sozialer und auch finanzieller Renditen. In unserer Gesellschaft gilt beständig der Satz: Was nichts kostet, ist nichts wert. Deshalb müssen in der Umsetzungsphase dieser Produkte Rekompensationsprozesse abge­bildet werden, die dem Anspruch des Einzelnen auf Anerkennung seines Einsatzes dauerhaft Rechnung tragen.

Wer zuletzt kommt, den bestraft das Leben. Oder anders gesagt, wer zuerst kommt, mahlt zuerst. Es liegt an jedem von uns, schon heute alle Möglichkeiten zu visionieren, damit wir uns beizeiten  mit anderen konkur­rierend und ergänzend zur klassischen Warenproduktion mit unseren Fähigkeiten einbringen können, selbstverständlich dabei auch profitieren von unseren bisherigen im herkömmlichen Wirtschaftsverkehr gewonnenen Erfah­rungen.

Um uns auf den Weg zu machen zu neuen Herausforderungen und diese Ziele, soweit wir sie für lohnenswert erachten – auch zu erreichen – benötigen wir die Weitsicht von Men­schen, die ihr Herz in den Ring werfen, mit Sachverstand und Wagemut ihre Kompetenzen zur Verfügung stellen, um für unsere Gesellschaft neue wirtschaftliche und ideelle Gestaltungsräume in den wichtigen Berei­chen der Daseinsvorsorge und Fürsorge zu öffnen.

Hans Eike von Oppeln-Bronikowski

Vererben und dabei Gutes tun

Vererben und dabei Gutes tun. Tod, wo ist dein Stachel, so fragte schon der Apostel Paulus im 1. Brief an die Korinther und in der Tat! Der Tod ist für alle Menschen unvermeidlich, aber es entlastet jeden Men­schen, wenn er seine Angelegenheiten verantwortungsvoll beizeiten geregelt hat. Dies heißt also nicht erst im Alter, sondern während des gesamten Lebens in einem Prozess der Anpassung, der Überprüfung des Gewollten und steten Veränderung, da sich die Sichtweisen im Leben eines Menschen ja auch stetig ändern. Bei der Todes- bzw. viel eher Erbenvorsorge spielt es dabei eine große Rolle, ob der Tod erwar­tungsgemäß uns altersbedingt ereilt oder uns krankheitsbedingt bzw. durch einen Unfall überrascht. Die zu treffenden Vorsorgemaßnahmen sind unterschiedlich, abhängig davon, ob wir noch voll im Erwerbsleben stehen, Kinder haben oder diese planen, Renten und Pensionen in Anspruch nehmen, verheiratet oder Single sind, unseren Betrieb in die Hände Familienangehöriger oder anderer Menschen legen wol­len, den Drang verspüren, unser Vermögen zumindest teilweise gemeinnützig einzusetzen oder zur Alterssicherung anzule­gen. Jeder Mensch hat das Recht, im Rahmen der geltenden Gesetze, frei darüber zu bestimmen, wie er unter Lebenden und von Todes wegen mit seinen Gestaltungsmöglichkeiten umgeht.

Da es aber so viele Möglichkeiten gibt, wir aber diese gar nicht kennen können und auch die Umsetzung oft aus ordnungsrechtlicher und steuerlicher Sicht, aber oft auch aus rein menschlicher Erwägung heraus schwierig ist, kann es sinnvoll sein, Experten zur Seite zu haben, die erfahren sind und in der Gestaltung von Testamenten, Verträgen, Stiftungserrichtung, aber auch vor allem in der Begleitung von Gesprächen mit Betriebs- und/oder Familienangehörigen zur Seite stehen können. Aber nicht nur der Erblasser, sondern auch der Erbe muss vorbereitet, eingebunden werden in das gemeinsame Ringen um eine persönlich, wirtschaftlich, rechtlich und steuerrechtlich sinnvolle Lösung. Es ist daher gut zu wissen, wie die persönlichen und wirtschaftlichen Verhältnisse der künftigen Erben beschaffen sind, um diese beizeiten mit einzubeziehen in Überlegungen, die auch die darauffolgende Generation der Kinder und Enkelkinder mit im Auge hat, Schwerpunkte bei etwaigen Zuwendungen zu bilden, die den Zusammenhalt der Familie fördern und dafür sorgen, dass das Erbe nach dem Tod nicht auseinanderfällt, sondern in dankbarer Erinnerung an der Erblasser wirkt. Dies ist organisierbar, bedarf aber einer kompetenten Begleitung, insbesondere durch erfahrene Rechtsanwälte auf dem Gebiet des Erbrechts, des Gesellschaftsrechts und des Stiftungsrechts.

Familiencharta bei Erbregelungen

Wertvolle Hilfe der Orientierung kann dabei auch eine Familiencharta bieten, d. h. die Verabredung innerhalb der Familie, welche Grundsätze bei der Lebensführung und später auch bei der Erfolge berücksichtigt werden sollen. Diese Grundsätze weisen nur indirekt rechtliche Verbindlichkeit auf, verpflichten aber alle Beteiligten im Interesse der Familienstärkung, sich an diesen Codex zu halten, um der Gefahr zu begegnen, von der Familie ausgegrenzt zu werden und ggf. auch in der eigenen Lebensplanung Einschränkungen zu erfahren. Die Kraft der Familiencharta legt somit ihre ethisch verbindliche Kraft und schafft auch für alle Familienmitglieder eine dauerhafte Orientierung.

Das Familienoberhaupt sollte die Leitlinien einer solchen Familiencharta bekannt geben, aber unbedingt mit Partnern und Kindern ausgiebig, auch unter Beiziehung von externen Beratern, diskutieren, um zu einer von allen Beteiligten akzeptierten Fassung der Familiencharta zu kommen. Dies dient nicht nur dem Familienfrieden, sondern hilft schon im Gestaltungszeitpunkt spätere Konflikte und belastende Auseinandersetzungen in Ansehung des Familienvermögens und möglicher Erbfolgen zu vermeiden.

Stiftung als Erbe

Viele Menschen tragen sich mit dem Gedanken, eine Stiftung ins Leben zu rufen. Das ist erfreulich. Vielfach fehlt allerdings jede Vorstellung dazu, wie dies zu bewerkstelligen ist. Das ist nachvollziehbar, denn nicht alle potentiellen Stifter haben erfahrene Berater in ihrem Bekanntenkreis und in ihrem geschäftlichen Umfeld. Der eine sagt so, der andere so und meistens schaffen diese Gedanken und unterschiedliche Einstellungen Verwirrungen statt Klarheit. Dabei geht es in erster Linie darum, was Sie als potentieller Stifter wollen. Schreiben Sie daher die Ziele Ihres Vorhabens auf, beziehen Sie dabei Ihre Familie mit in die Überlegungen ein und besuchen Sie mich – so Sie wollen – mit Ihrem Zettel. Ich verstehe Sie und helfe Ihnen dann dabei, Ihr Vorhaben zu verwirklichen, angefangen davon, Ihre Vorstellungen in einem konkreten Vorhabenplan niederzuschreiben, die für das Vorhaben erforderliche Rechtsform zu finden, die Satzung zu erstellen, das Stiftungsgeschäft vorzubereiten und die Stiftung mit den potentiellen Stiftungsverantwortlichen, also Vorstand, Kuratoren etc., der Stiftungsverwaltung und den Finanzbehörden abzustimmen. Bei Treuhandstiftungen geht es zudem über die Organisation des Treuhänders und die dafür erforderlichen Abmachungen, die ins Leben gerufene Stiftung benötigt Expertise bei der Projektauswahl und deren Umsetzung, der langfristigen Strategien bei der Anlage des Kapitals und Mittelbeschaffung. Neben der langfristigen Projektpflege, die durch meine Betreuung bei der Nachfolgeregelung, der Überzeugungsarbeit gegenüber der Ehefrau, den Kindern, den Freunden, den Betriebsangehörigen und Beratern an.

Die Projektverwirklichung, die langfristige Anlage Ihres Vermögens unter Erhaltung der Liquidität ist dabei ein zentrales Anliegen. Stiftungen können schon heute nicht mehr uneingeschränkt wie ertragsbringendes Vermögenskapital geführt werden, sondern die zu erwirtschaftenden Erträge beruhen darauf, dass die Stiftung in der Lage ist, unternehmerische Grundsätze zu beherrschen, d. h. in Teilbetrieben wirtschaftlich zu sein, andererseits auch verwertbare Assets zu entwickeln und schließlich mit Hilfe von Darlehen einen Mehrwert zu schaffen. Weitere ergänzende Vorteile bringen Spenden, Fonds, insbesondere Sozialfonds und Engagement in Unternehmen, die ihrerseits wieder in der Lage sind, sozusagen im Austausch die seitens der Stiftung erbrachten Leistungen zurückzugewähren. Wichtig ist, geeignete Fachleute und Experten hinzuziehen, gleichwohl sollte alles in einer Hand bleiben mit aufeinander abgestimmten Kompetenzpläne.

Themen, die Stiftungen, potentielle Stifter und Verantwortungsträger in Stiftungen berühren, sind u. a.

  • Unternehmensstrategien von Stiftungen
  • „Ver“erben und dabei Gutes erfahren und tun
  • Anlagestrategien und Rücklagen
  • Liquidität von Stiftungen
  • Stiftungen, brauchen wir diese wirklich?
  • Ich habe eine Idee. Wie setze ich sie um?
  • Treuhand oder Anerkennung?
  • Zustiftung?
  • Hilfe, ich habe eine Stiftung geerbt!
  • Stiftungsalltag – Wie verwaltet sich die Stiftung?
  • Kleines Geld, was nun?
  • Großes Geld, was tun?
  • Und Steuern spare ich auch …
  • Meine Freunde und ich haben einen Plan!
  • Wie viel Stiftung braucht der Mensch?
  • Allen wohl und mir nicht übel. Wie Stiftung meiner Familie und mir helfen kann.
  • Wer, wenn nicht ich und wer macht mit?
  • Stiftung und ehrbarer Kaufmann
  • Mit Stiftungen Gutes tun und dabei wirtschaftlich denken
  • Ich werde Stifter. Wer kann mir helfen? Was soll ich tun?
  • Die Stiftung lebt nicht vom Geld allein, aber Stiftungen brauchen Geld, um zu arbeiten.
  • Wie hebe ich die Schätze meiner Stiftung?
  • Stiftungen und ihre vielen Vorteile. Menschlich, bürgerlich, familiär, finanziell und steuer­lich.
  • Ich will eine Stiftung. Wie sage ich es meiner Familie und/oder meinen Mitarbeitern?
  • Was Stiftungen den Kindern und der Jugend bringt?
  • Wie wirtschaftlich erfolgreich muss/darf eine Stiftung sein?
  • Die Stiftung, mein Reich zu handeln.
  • Was erwarte ich von meiner Bank in Bezug auf Anlage, Liquiditätsberatung und Sicherung meines Engagements?
  • Welche Unternehmensstrategien für mein gemeinnütziges Unternehmen unter Berücksichti­gung der Rechtsform, meines Projektverfolgungs- und Verwirklichungswil­lens und der Beratung und der Mittelakquise.

 Hans Eike von Oppeln-Bronikowski

Zeitgeist

Was, bitte schön, ist eigentlich der Zeitgeist?
Ein Geist, der aus der Flasche gekrochen ist und dann, wenn seine Zeit abgelaufen ist, wieder dorthin zurückkehrt?

Aber welche Zeit hat er, um sich hier auszutoben?
Seine Zeit, unsere Zeit, wie sieht die Zeit eines Geistes aus?
Und vor allem: Wo tobt er sich aus und warum?
Wer hat ihn gerufen?
Wer hat die Flasche entkorkt?
Warum mischt er sich ein und macht uns alle verrückt?

Der Zeitgeist.

Natürlich könnte das mit dem Zeitgeist auch ein Missverständnis sein.
Nicht gemeint sein könnte, dass es sich um einen Geist handelt. Es könnte auch sein, dass wir der Geist sind, der in der Zeit, also unserer Zeit aufscheint.

Welchen Geist haben wir denn, den wir zur Verfügung stellen?
Den Geist aller unserer Philosophen, unserer Politiker, unserer Schriftsteller und Liedersinger?
Den Geist des Fernsehens und Rundfunks, der Medien überhaupt?

Wir ahnen schon, dass wir uns dem Kern der Frage nähern. Aber offensichtlich ist das nicht, sondern eher im Hintergrund lauert einer, der die Strippen zieht. Der Geist. Schon außergewöhnlich in einer Welt, wo alles erklärbar scheint, selbst Gott zuweilen ein Sektendasein führt. Und doch waltet da einer, den wir uns und anderen Menschen nicht erklären können. Wir nennen ihn daher den Zeitgeist. Der Zeitgeist verfügt über eine unbegrenzte Macht, unser Leben zu gestalten, andererseits ist er auch nur so etwas Ähnliches wie ein Archivar. Er deutet nichts, hat aber dennoch die wesentlichen Attribute von „hier und jetzt“ an sich geheftet. Eigentlich lebt der Zeitgeist nicht aus sich selbst heraus, sondern entsteht dadurch, dass wir ihn so benennen. Aber auch das ist nicht eindeutig, sondern jeder hat seinen eigenen Zeitgeist, den er ruft. Dabei gefällt er nur wenigen. Die üblichen Ausrufe sind: „Das ist eben der Zeitgeist“ und „Das ist dem Zeitgeist geschuldet!“ Diejenigen, die so argumentieren und lamentieren, wissen oft selbst nicht, was sich dahinter verbirgt, außer ihrem Gefühl unverrückbarer Prinzipien, die für die einen objektiv bestimmbar sind, für die anderen nur magere Anhaltspunkte ausweisen. Der Zeitgeist ist das Unbenennbare, welches über allem schwebt. Das Gefühl von Behagen oder Unbehagen, die ungesicherte Verankerung in der Vergangenheit, damit Zukunft gelingt. Zeitgeist ist nichts und alles. Zeitgeist hat pascalsche Dimensionen, ist ein brodelnder Ozean an Möglichkeiten, ein Rückzugplatz für verpasste Gelegenheiten, eine Herausforderung, Neues zu schaffen oder den Zeitgeist selbst zu überwinden, ihn niederzuringen und in die Flasche zurückzustopfen, woher er kam. Das verschafft eine Pause zum Durchatmen bis zur nächsten Unvorsichtigkeit. Ein Geist wartet auf die nächstbeste Gelegenheit.

Hans Eike von Oppeln-Bronikowski

Mastermind/Masterplan

Es gibt einen Plan in allen Dingen … Zu dieser Einschätzung kann auch derjenige gelangen, der strikt von sich weist, dass Gott oder die Götter hinter allem und in allem stecken. Jede Geburt und auch der Tod vollzieht sich planvoll, d. h. folgt einer Regel, die dem Leben innewohnt. Auch jede Erschütterung zum Beispiel durch ein Erdbeben erfolgt planvoll. Die Flutwelle, der Tsunami, der die erlebte Erschütterung auszugleichen sucht und dabei selbst verheerend wirkt. Das kleinste Teilchen folgt einem Plan, wie auch die Weite des Universums. Der Plan mag im Urknall begründet worden sein oder auch in seinem Echo. Der Plan entfaltet Leben aus Genomen, schafft Individualität und Gemeinsinn.

Der Sinn des Ganzen kann in einem Spiel von „Trial and Error“ begründet sein, aber auch einer Konzeption folgen, einem Masterplan, der alles eint, ausgleicht und die Entwicklungsspur gelegt hat. Am Masterplan, den wir zumindest erahnen dürften, sind die Leerstellen unsere größten Herausforderungen. Für uns sind sie von der menschlichen Einschätzung abhängig. Das, was wir nicht wissen, lässt uns beharrlich nach Sinnzusammenhängen forschen. Objektiv ist der Masterplan aber in keiner Weise von unserer Einschätzung abhängig, sondern wirkt trotz unseres Glaubens oder Nichtglaubens, unseres Forschens und Verwerfens. Der Masterplan folgt einer Logik, die in ihm selbst begründet ist. Die in ihm selbst begründete Logik kann, aber muss nicht vernünftig sein, sondern kann auch irrational sein, einer Laune entspringen. Der Laune eines stets einflussnehmenden Zustandes, den die Menschen als Erfahrung kennen und daher vielleicht als Gott bezeichnen. Andere mögen ihn als den Kopf hinter allen Dingen sehen, ihn vermenschlichen, vergegenständlichen. Das ist nachvollziehbar, aber dem Plan gleichgültig. Die Wirkungsmacht ist entscheidend und sie besteht. Das spüren wir und bringen unsere Erfahrungen vielfältig zum Ausdruck. Wir wissen alles, weil der Plan in uns angelegt ist.

Hans Eike von Oppeln-Bronikowski

Ordnung

Die rechtliche Ordnung wird dadurch bestätigt, dass manche wagen, ihre Regeln zu überschreiten. Sie wird von Menschen fortgeschrieben, wobei eine Regelüberschreitung die nächste provoziert und so fort. Ordnung schafft Sicherheit, macht aber gefangen. Diejenigen, die sich im Recht auskennen, strapazieren diese Ordnung, suchen nach Schlupfwinkeln oder knüpfen das Netz des Rechts mit ihren Ansichten enger, als es ist. Die Unwissenden verstricken sich, wollen wissen, was geht oder nicht geht, meinen dabei nicht nur ihre Ansichten und Verhaltensweisen, sondern beharren auf Handlungsanweisungen.

Aber erst die Überwindung des normativen Denkens macht unsere Rechtsordnung wertvoll, denken wir z. B. an den Rechtsanwalt Nader, der in den 60er-Jahren den Verbraucherschutz in den USA herausgefordert hat, indem er mit Argumenten aus dem nichtrechtlichen Bereich Unternehmen zwang, auf gesundheitliche und technische Risiken der Bürger einzugehen. Lebenssachverhalte sind in erster Linie unjuristisch und bekommen durch die Juristerei nur so lange ihre allgemeinverbindliche Legitimität, bis diese Verbindlichkeit auch wieder infrage gestellt wird. Ein sich selbst reproduzierendes Justizsystem entfernt sich weit vom Judiz des Menschen, verliert zunehmend an Glaubwürdigkeit bei denen, die auf einem würdevollen Leben des Menschen bestehen, und schafft ein trotziges Unverständnis bei denjenigen, die der vermeintlichen Überlegenheit des Gesetzes und der Justiz vertrauen.

Hans Eike von Oppeln-Bronikowski

Hanefi Yeter

Hanefi, dir bin ich nahe. Und auch immer wieder fern. In diesem Augenblick, in dem ich an dich denke, weiß ich nicht genau, wo du bist, wie es dir geht und was du machst. Du bist vermutlich entweder in Bodrum oder in Istanbul. Du hast Berlin verlassen. Mich aber nicht, denn ich habe Bilder von dir. Sie halten die Verbindung aufrecht, wirken wie Lautsprecher und Empfänger. Diese Korrespondenz funktioniert bereits, wenn ich an dich denke. Manchmal denkst du sicher auch an mich, denkst: „Wo bleibt er denn? Wollte er nicht schon längst bei mir sein? Und wie geht es meinen Bildern bei ihm?“

Die folgende Geschichte, Hanefi, habe ich dir oft schon erzählt. Jedes Mal hast du gelacht. Jetzt sollen auch die Leser erfahren, wie ich dich kennengelernt habe.

Irgendwann in den 80er-Jahren des letzten Jahrhunderts wurden einige Bilder von dir in dem schmucken Städtchen Staufen im Markgräflerland ausgestellt. Zufällig auf der Durchreise ins Münstertal kam ich vorbei und war verblüfft. Auf einem der Bilder spielte der virtuose Interpret der klassischen Gitarre Yepes mit einer solchen Inbrunst, dass der ganze Ausstellungsraum vom Klang seiner Instrumente erfüllt schien. Dieses Bild, so war ich mir sicher, musste ich haben. Ich ließ mir deine Telefonnummer in Berlin geben und rief, als ich wieder zurück war, auch sofort an. Du hast dich gefreut über mein Interesse, ja, aber die Ausstellung sei noch unterwegs und wir sollten uns treffen, sobald die Rundreise der Bilder beendet sei. Natürlich hatte ich das vorgehabt, aber du weißt ja, die Umstände. Jedenfalls wurde nichts aus dem Vorhaben. Zeit verging. Öfters habe ich sehnsuchtsvoll an das Bild gedacht, aber nicht mehr gewagt, dich zu erreichen. Dann ein Besuch bei dem Senatsdirigenten der Kultur, Bernd Mehlitz. Dem habe ich von meinem Erlebnis mit diesem Bild und meiner Sehnsucht erzählt. Bernd Mehlitz darauf: „Kein Problem, mit Hanefi Yeter bin ich befreundet.“ Und dann war die Begegnung mit dir auch wirklich kein Problem mehr. Schon tags darauf war ich bei dir. Du hast mich freundlich empfangen. Ich habe dir mein Anliegen vorgetragen. Du stiegst in eine verwinkelte Ecke deines Bilderlagers und schon war er wieder da. Mein Yepes! Und zu meinem Yepes gesellten sich noch viele andere Künstler: Verkünder, Flötenspieler, Sänger und Könner auf dem Bajan. Meine Wände bevölkerten Jongleure, Vögel und nächtliche Sitzungen ernster Menschen. Deine Bilder verströmen Musik, Düfte, Wärme und zuweilen aber auch eine Kälte, die wie ein Schleier der Wehmut über diesem Moment der Vergänglichkeit liegt. Hanefi, deine Bilder sind da, sie sind bei mir, ganz egal wo du bist. Sie bleibt uns erhalten, unsere Freundschaft. Auch wenn ich dich nicht mehr täglich sehe, wir Wein oder Bier trinken, große Fische und das Brot teilen und uns dabei beklagen über das Leben, welches uns niemals, aber auch niemals gerecht werden kann.

Hans Eike von Oppeln-Bronikowski