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Und es bewegt sich doch

Vom Vermögen ist die Rede. Was vermag der Mensch? Oder was vermag das Geld? Vermag der Mensch mit dem Geld oder vermag das Geld mit dem Menschen etwas zu bewegen? Irgendwelche Wechselbeziehungen scheinen zu bestehen. Diese drücken sich in der Verfügbarkeit des anderen aus, landläufig in der Verfügbarkeit des Geldes. Geld bewegt die Welt. Aber stimmt das denn? Für ein Teil der Geldmengen sicher ja, denn Geld wird benötigt, um den Lebenskreislauf in Bewegung zu halten. Vermögen ist allerdings in erster Linie dafür da, vermehrt zu werden. Dieses Vermögen ist mit seiner Gegenwart meist nicht für den Verzehr bestimmt, sondern soll weitere Gewinne ermöglichen, meist durch die bloß abstrakte Gegenwart des Geldes.

Dieses Vermögen wird nicht bewegt, sondern es verharrt unerschütterlich im Hintergrund. Ein Garant des Wohlstandes. Vermögen als die gezähmte Kraft des Möglichen. Im Vermögen sind sämtliche Phänotypen der Gestaltungsmacht angelegt. Ein Hinweis auf das Vermögen genügt, schon kann der Inhaber des Vermögens die Puppen tanzen lassen, ohne dass er sein Vermögen selbst in irgendeiner Form antasten muss. Mit den Erträgen des Vermögens lassen sich steuerliche Vorteile, geschäftliche Zusatzerfolge und vor allem soziale Anerkennung erwirtschaften. Der Vermögensstock selbst bleibt unangetastet. Vermögensverluste, das heißt die Partizipation anderer am geschaffenen Vermögen, würden zur Sinnkrise des Vermögenden führen. Die Erkenntnis des Vergeblichen und dass er trotz aller Mühen nichts mehr oder nicht mehr so viel, wie er sich vorgestellt hat, vermag, wäre der Anfang vom seinem Ende, sein Tod.

Vermögensverlust bedeutet Verlust der Lebenskraft, Ansteckungsgefahr, nicht nur im Sinne des schwindenden Geldes, sondern auch der schwindenden Gesundheits- und Lebensfreude. Lebensfreude? Denkbar. Vermögen bedeutet vielleicht auch Freiheit, Unabhängigkeit und Erkenntnis. Erkenntnis ist mit Argwohn verwandt. Die Wahrheit des Vermögenden ist: Ohne mein Vermögen bin ich nichts oder noch unbeholfener gegenüber dem Leben als diejenigen, die niemals Vermögen besessen haben oder Vermögen besitzen werden. Die Konkurrenz schläft nicht. Diejenigen, die über kein finanzielles Vermögen verfügen, müssen ein anderes Vermögen entwickeln. Ein Vermögen an körperlicher oder geistiger Potenz, ein Vermögen der Lebensbejahung und des Natursinns. Ein Vermögen der Gaumenfreuden, der Zuwendungen gegenüber anderen Menschen und der Liebenswürdigkeit. Dieses andere Vermögen ist sicher auch vermehrbar und sicher auch gefährdet durch Neid, Missgunst und Ausnutzerei. Was bleibt, ist aber die Fähigkeit, dieses Vermögen entsprechend seiner Anlage immer wieder neu aus sich selbst heraus entstehen und wachsen zu lassen. Es ist nicht inflationsgefährdet, keinem wirtschaftlichen Zusammenbruch ausgeliefert. Dieses Vermögen ist beständig, aber zuweilen nicht so attraktiv wie das abstrakte finanzielle Vermögen. Das ist verständlich. Denn dieses Vermögen wächst, einmal in Gang gesetzt, nicht von alleine, sondern bedarf der ständigen Erneuerung und Fürsorge. Der finanziell Vermögende ist gelangweilt, denn welchen Anteil hat er noch am Zuwachs seines Vermögens? Um seinen Einfluss zu komplettieren, versucht er, auch das Vermögen von Künstlern und Intellektuellen noch unter seine Fittiche zu bekommen. Er lässt deren wahres menschliches Vermögen an Kreativität und Lebenssinn für sich arbeiten und verspricht Belohnung aus den Erträgen seines Vermögens. Dabei stellt er die Dinge auf den Kopf, denn die Fähigkeiten eines Menschen stellen das wahre Lebensvermögen da, die finanzielle Entsprechung ist dabei eher nebensächlich und sollte ausschließlich dazu dienen, den herz- und verstandvermögenden Menschen das Leben zu erleichtern.

Hans Eike von Oppeln-Bronikowski

„Politisch korrekt“

Wenn ich, einmal abgesehen vielleicht von Straßenfeger und Motz, die Zeitungen aufschlage oder überhaupt dem gesamten medialen Ansturm trotze, stelle ich verblüfft fest, dass dort die Menschen überhaupt nicht vorkommen, denen ich täglich in der U- und S-Bahn begegne. Weniger, dass es mich erschreckt, aber deshalb umso wichtiger für mich ist es zu sehen, dass viele von diesen Menschen überfordert, abgestumpft, kindisch, unbeholfen, überfettet, rücksichtslos, gelegentlich insgesamt verwahrlost wirken. Und, das ist ein großer Teil, nicht ein kleiner Teil unserer Bevölkerung, den diejenigen nicht kennenlernen und auch nicht kennenlernen wollen, die es vorziehen, sich möglichst nicht auf der Straße zu bewegen, insbesondere nicht die öffentlichen Verkehrsmittel zu nutzen. Aber diese, von mir beschriebenen Menschen, gibt es.

Es ist auch kein Geheimnis. Diejenigen, die wie ich, mit den öffentlichen Verkehrsmitteln fahren, unterhalten sich gelegentlich darüber. Nicht, um ihre Abscheu über diese Menschen zum Ausdruck zu bringen, sondern ganz im Gegenteil, darüber nachzudenken, was in unserem Gesellschaftssystem falsch läuft, dass ehemals Kinder, die mit so großem Enthusiasmus in die Welt gekommen sind, eine derartige Beeinträchtigung Ihres Lebens erfahren müssen. Politisch korrekt sind meine Aussagen sicher nicht. Sie werden infolgedessen auch mit Sicherheit heftig angegriffen werden, auch von denjenigen, die von sich meinen, meiner Beschreibung zu entsprechen. Aber auch diejenigen werden mich angreifen, die an dem Status quo überhaupt nichts ändern wollen. Denn die Menschen, so wie sie jetzt sich präsentieren, sind willfährig, kaum geneigt zur Revolte gegen ihre miserable Situation. Schuld an diesem Elend ist nicht nur soziale Kälte, wie sie oft schlagwortartig beschrieben wird, sondern die Perspektivlosigkeit des Menschen. Als Konsument, als Steuerzahler ist er tauglich. Das reicht dem Staat und der Wirtschaft. Der Medienindustrie ist er tauglich, ebenfalls als Konsument auf Augenhöhe. Möglichst Sitcoms, um keine Herausforderungen entstehen zu lassen. Um die Ruhe zu halten, wird belohnt und wieder belohnt, entweder durch Konsumgüter, die der Belohnte selbst kaufen muss oder das von ihm erworbene Genussgut, welches sein Gemüt besänftigen soll. Natürlich muss der Genuss gesteigert werden, aber zwischen jeder schon verbrauchten Droge und der künftigen klafft ein Entzugsmoment. Der Mensch erkennt, dass sich an seinem Leben nichts ändert, er nicht wirklich bereichert wird, sondern einfach nur so für sich dahinlebt. Als Kind hätte er sich gegen diese Wahrnehmung vehement gestemmt und für sich Perspektiven eingefordert. Jetzt, als erwachsener Mensch nimmt er das Geschehene hin. Was wäre zu tun? Zunächst den Menschen, insbesondere den jungen Menschen aus dieser Abhängigkeit herauszunehmen. Ihm zu verdeutlichen, dass er ein selbstbestimmtes Leben führt und Konsum nicht sein größtes Glück sein kann. Das müsste der Kern des Bildungsauftrages sein. Weiter müsste der Überforderung durch Unterforderung entgegengewirkt werden. Die Nivellierung auf unterem Niveau fördert zunächst nur die Bequemlichkeit, dann aber die Apathie. Ein Mensch, der nicht gefordert wird, strengt sich irgendwann auch nicht mehr an. So wird insbesondere der junge Mensch verkannt. Der ist nicht nur leistungsfähig, sondern leistungsbereit. Er braucht Vorbilder und Leistungsanreize, die es ihm ermöglichen, seine gesamten Potentiale anzubieten. Da ist die Gesellschaft gefordert, die den Staat in die Pflicht nimmt und ihm auferlegt, nicht durch Kindergarten und Schulreglementierung einen willfährigen Staatsbürger zu formen, sondern einen grundgesetzkonformen Rebellen, der für sich uns eine Mitmenschen die Schutzwürdigkeit der Würde jedes einzelnen Menschen als Auszeichnung und mit Stolz annimmt.

Der freie Mensch akzeptiert die Regeln der Gesellschaft und die Gesetze, gestaltet aber gleichwohl seine Räume mit selbst und verzichtet auf die scheinbaren Wohltaten der Abhängigkeit vom Staat und seinen Trägern. Der freie Mensch hat nicht nur Freude an seinem Leben, sondern bereichert durch seinen Schöpfungswillen auch unser Leben. Selbst, wenn er den augenblicklichen Konsum abschüttelt, wird er gerade deshalb in der Lage einerseits einzusparen, andererseits neue Wege des gesellschaftlichen finanziellen Ausgleichs zu finden, der alle bereichert, auch diejenigen, die heute noch mit Macht eine derartige Entwicklung verhindern wollen, damit ihre eigene Überlegenheit nicht in Gefahr gerät. Es sollten alle Schlüsse aus dem öffentlichen Nahverkehr ziehen, bevor es gänzlich vorbei ist mit der Gemütlichkeit.

Hans Eike von Oppeln-Bronikowski

Loyalität

Loyalität kenne ich. Viele Menschen und ich haben uns aufeinander eingelassen, wir haben uns wechselseitige Versprechungen abgegeben, an die wir uns halten. Dieser Pakt ist geschlossen.

Illoyalität kenne ich. Wo ich ihr begegnete, habe ich sofort reagiert und gar nicht versucht zu verstehen, sondern mich sofort von dem illoyalen Menschen getrennt, selbst dann, wenn eine gewisse Flexibilität und ein bestimmter Opportunismus vorteilhafter gewesen wäre.

Warum? Vertrauen wiederherzustellen ist unmöglich. Illoyalität und Korruption ist nur entdeck­bar, aber nicht heilbar. Es ist wie bei einer Liebesbeziehung: Trust never comes back, when lost.

Und dann die Form der Loyalität, die alleine auf Vorteilserkenntnis beruht und vergleichbar ist mit dem symbiotischen Verhältnis zwischen Putzfisch und seinem Wirt. Solange beide Vorteile daraus ziehen, bleiben sie sich erhalten, anderenfalls frisst der eine den anderen auf. Aus Kalkül, mit wenig Emotion, aber aus gutem Grund.

Hans Eike von Oppeln-Bronikowski

Stolz

Kaum ein Amerikaner hätte ein Problem damit zu bekennen, dass er stolz auf sein Land sei. I´m proud to be an american. Ich bin stolz, ein Deutscher zu sein? Wie klingt das anders, fremd? Stolz ist weitgehend aus unserem Sprachschatz verbannt. Stolz scheint anzuknüpfen an eine schlimme Vergangenheit Deutschlands, scheint verbunden zu sein mit Überheblichkeit und Ei­gennutz. Im unter­schiedlichen Sprachgebrauch schwingt dies sicherlich auch mit. Stolz hat die Aura des Triumphalen, signalisiert Macht. Wer stolz ist, kann sich dies leisten. Ist damit Stolz das Privileg der Arrivierten? Im Englischen klingt dies anders. Gerade derjenige, der am Rande der amerikani­schen Gesellschaft steht, verkündet so seinen Stolz. Der Stolz ist das, was noch bleibt, wenn der Mensch abgewirtschaftet hat. Der Arme verkündet seinen Stolz. Wenigstens also. Wer hier bekennt, stolz auf sein Land zu sein und nicht der politischen Meinungsfüh­rerschaft Deutschlands angehört, muss dagegen fürchten, für einen verkappten Nazi gehalten zu wer­den. Stolz geht allenfalls im kleinen privaten Raum, zum Beispiel stolz auf seine Kinder zu sein, die das Abitur bestanden haben oder eine Lehr­stelle bekamen. Stolz darauf, Vater zu werden, stolz auf ein Lob oder einen Preis, aber mehr Stolz ist nicht drin. Kann man aber so dem Stolz gerecht werden? Ist wirklich nicht mehr drin oder verstehen wir einfach nicht, stolz zu sein? Woher kommt Stolz? Was sind seine Bestandteile? Bei der Bewusstwerdung geht es nicht um eine etymologi­sche Ableitung, sondern darum, welche Signale Stolz setzt. Stolz ist derjenige, der etwas er­reicht hat. Eine Leistung ist vollbracht, und zwar zunächst eine eigene. Zunächst also ist Stolz sehr per­sönlich, festgemacht an der Fähigkeit, zufrieden mit den eigenen Umständen oder einer Leis­tung zu sein. Dies wiederum hat mit der generellen Selbst­wahrnehmung eines Menschen zu tun. Ich bin es mir selbst wert, dass ich stolz sein kann. Die Würde des Menschen ist unantastbar. Damit wird auch gleichzeitig signalisiert, dass der würdige Mensch bereit ist, stolz zu sein auf sein eigenes Verhalten, seine Leistungen und das, was er für an­dere tut. Stolz und Würde sind Geschwisterpaare der selben Eltern. Die Würde des Menschen erlaubt diesen Stolz. Der Stolz muss aber nicht persönlich bleiben, sondern aus der Summe des Stolzes jedes einzelnen Menschen formt sich das ganze, und zwar das stolze Wir-Gefühl, abge­leitet von der Erkenntnis, dass nicht nur ich alleine, sondern jeder andere Mensch in einer Gesell­schaft eben­falls viel dazu beiträgt, dass das Werk gelingt, der Gemeinde, den Staat, Europa und Menschen überhaupt die Hilfe zuteil wird, die sie benötigen, aber oft nicht selbst organisieren können. Stolz ist die Bekräftigung des Willens, im Erreichten nicht stehenzubleiben, sondern sich weiter zu engagieren, im persönlichen, privaten Bereich genauso wie in der Gesellschaft. Stolz ist so gese­hen ein wichtiger Beweger der Bürgergesellschaft. Im bin stolz, dieser anzugehören.

Hans Eike von Oppeln-Bronikowski

Die Entschlüsselung des menschlichen Wesens

Es heißt, alle Organe des Menschen hätten ihre Entsprechungen auf seiner Fußsohle. Gilt das auch für seine Spiritualität? Tritt der Mensch tagaus tagein auf dem herum, was sein Wesen aus­macht? Der Mensch, das unbekannte Wesen. Es wird definiert durch seine Eigenschaften und seine Körperlichkeit, seine Sexualität und seine Schaffenskraft, kurzum der Mensch ist, was er äußerlich zu sein scheint. Es gibt Wissenschaftler, die sagen, der Mensch sei letztlich auch nichts anderes als eine Mixtur genetischen Materials und physiologischer Vorgänge. So will der Mensch aber nicht gänzlich be­schrieben sein, des­halb hat er sich die Religion, die Philosophie und die Psychologie angeeig­net. Das stellt natürlich nur eine Auswahl der Möglichkeiten dar und nicht das Ganze. Das Ganze? Das stand und steht niemals auf der Tagesord­nung, die Entschlüsselung des menschli­chen Genoms, seines Wesens, die Erforschung seiner Ganzheit jenseits wissen­schaftlich segmen­tierter Betrachtungen. Der Mensch ist kein Witz der Natur, eine zufällige Laune im naturwissen­schaftlichen Wettbewerb, sondern etwas Einzigartiges. Eine Einzigartigkeit, die bisher noch nicht ent­schlüsselt wurde. Wir scheinen diese Entschlüs­selung zu scheuen oder scheitern an unserem Unvermögen. Das wirkliche Wissen darum, was uns im Inneren zusam­menhält, würde mögli­cherweise allen unseren Offensichtlichkeits­überlegungen aus dem Bereich der Naturwissenschaft, der Philosophie und Religion eine Abfuhr erteilen. Der Sinn des Ganzen könnte viel stärker sein als alle Jahrtausend alten Selbstversiche­rungen im einzelnen Aspekt. Aber dennoch, wir wissen alles und dieses Wissen, was nicht nur kognitiv gespeist wird, wacht über unsere Entwicklung, gibt den gradlinigsten Verhaltensweisen wie auch sämtli­chen Irrationalitäten einen umfassenden Sinn. Alle ist wichtig, was pas­siert und kann nicht als unnütz oder schädlich verwor­fen werden. Es sind Angebote, die uns in die Lage verset­zen, unserer ureigensten Bestim­mung gerecht zu werden. Diese ist endlich un­endlich, in jedem Moment gefangen und dehnt sich aus bis weit hinter unsere Vorstellungskraft. Alles ist wahr in jedem Augenblick unserer Erkennt­nis und unserer Empfindung. Wir sollten die Chance nutzen, von uns mehr zu erfah­ren als das, was uns Einzeldisziplinen zur Beruhigung oder zur Verzweiflung anbieten. Die Ent­schlüsselung des menschlichen Wesens wäre zwar den Aufgaben eines Forschungsinstituts wert, würde aber uns  vielleicht allzu sehr überraschen.

Hans Eike von Oppeln-Bronikowski

Denkbank

Professor Eberhard Minx, Dr. Bernhard von Mutius und Lutz Engelke haben eine Denkbank gegründet. Was ich mir darunter vorstelle, ist eine Einrichtung, wo das Denken angespart werden kann und Zinsen trägt. Wahrscheinlich wird man dort auch Denkkredite aufnehmen können, deren Rückzahlung man mit angemessener Verzinsung schuldet. Im Retail-Geschäft wird diese Bank aktiv sein, aber, so ist zu vermuten, auch im Zertifikatehandel. Vielleicht gestaltet sich das Geschäft dieser Bank viel riskanter, als auf den ersten Blick zu vermuten ist, aber eher wahrscheinlich beruht meine Irritation darauf, dass ich in letzter Zeit erfahren musste, wie das übliche Geldbankgeschäft in Verruf geraten ist. Dennoch, die Geldbanker machen weiter wie bisher mit hohen Gewinnen, satten Renditen und vor allem vorzeigbaren Boni für ihre Mitarbeiter. Das Geld ist billig und dann zu haben, wenn man über entsprechendes Eigenkapital verfügt. 30 % eigenes Kapital, das ist die Marke. Ist das Denken auch zu beziehen, wenn entsprechendes Eigenkapital zur Verfügung steht? Profitiert die Denkbank vom Ausleihen des Denkens und ist in der Lage, ihren Mitarbeitern ähnliche Boni auszuzahlen? Wie sieht das mit dem Denkhandel abseits der Öffentlichkeit aus?

Der Banktresor wird geöffnet und schon stellen sich schwere Fragen ein. Das Geld bleibt unter sich, verschafft den Vermögenden noch mehr Vermögen, profitiert vom Ungleichgewicht innerhalb des Systems. Und wie ist das mit dem Denken bestellt? Wie erleben breite Bevölkerungsschichten die Akkumulation des Denkens, nehmen Teil am Reichtum und fahren Profite ein? Bleibt alles, Produkt für Produkt, in der Denkwelt, oder gibt es Überschneidungen? Ist es möglich, dass das Denken auch einen finanziellen Mehrwert schafft oder auch finanzieller Reichtum das Denken befördert? Und welches Denken wäre dann gefragt? Das Denken in Systemen mehrt die Gewinne, das ungebundene Denken bedroht und erneuert Systeme, schafft Raum für künftige Gewinne.

Geld an sich ist nichts wert. Das bisschen Material. Da sind sich alle einig. Geld erfährt seinen Wert dadurch, dass es nicht jeder drucken darf und wir verabredet haben, diesen Münzen und diesem Papier einen Wert zuzumessen. Wert erfährt das Geld durch unsere Wertschätzung – und wie verhält es sich mit dem Denken? Auch das Denken an sich hat keinen Wert. Wert erfährt das Denken nur, wenn wir es schätzen. Bei diesem Vergleich beschleicht uns Unbehagen. Während wir das Geld aufhäufen und verbriefen können, ohne dass deshalb ein Wertverlust eintritt, verliert das Denken an Wert, wenn es nicht genutzt wird. Geld wird in Fluss gebracht, um etwas zu bewegen. Das gilt für das Denken auch, aber während Geld auch nur um seiner selbst willen gesammelt werden kann, bleibt der Wert des Denkens von seinem Verbrauch abhängig. Das über die Denkbank vertriebene Denken ist also umlauf- und nicht vermögensthesaurierend gesteuert. Aber natürlich kann man Denken auch anhäufen, im Gegensatz aber zum Geld nur zweckbestimmt und in aller Öffentlichkeit.

Banken handeln mit Geld, aber sie stellen es nicht her. Eine Denkbank vertreibt das Denken. Dies natürlich nur dann, wenn auch entsprechendes Denken vorhanden ist. Wie Geld wird auch Denken erzeugt. Abgesehen von inflationären Geldmehrungen durch Staaten entsteht Geld durch Arbeitsprozesse, unter anderem in Fabriken. Auch das Denken wird hergestellt. Es gibt sogar Denkfabriken, die sich darauf spezialisiert haben, das Produkt zu generieren. Das Geldprodukt ist standardisiert, Scheine und Münzen bekannt bis hin zu sämtlichen Verbriefungen und Ersatzdokumenten. Standardisiertes Denken. Gibt es das? Das muss es geben. Man spricht vom Denken in engen Kästchen, selbstbeschränktem Denken, Denken in Funktionszusammenhängen etc. Diese Art des Denkens ist für Fabriken gut geeignet. War es das dann? Nein! Das Denken ist mehr und stellt das Geld in den Schatten, überflügelt es mit seinen Möglichkeiten, hebt ab zum Höhenflug. Denken ist unbegrenzt, kollektiv wie individuell, wie Pioniere, wie Wanderer, die sich auf dem Weg gemacht, sich den unendlichen Möglichkeiten, der Vielzahl von Wegen, den geraden und den labyrinthischen gleichermaßen anvertraut haben. Denken ist vorläufig, fragmentarisch, wie das Spähen durch ein Kaleidoskop für Kinder. Ein kurzer Dreh des Sehrohrs und schon hat sich die Landschaft verändert, sind die Glasperlen weitergerutscht, eröffnen sich neue Perspektiven und laden das denkende Ich ein, weitere Erfahrungen zu machen, die in der Denkbank anderen dann als Wegzehrung zubereitet werden können. Jeder Denker hat Teil an dem geschaffenen Reichtum Einzelner und aller, steht damit nicht nur den Privilegierten zur Verfügung. Also, Geld oder Denken? Wer klug ist, wählt das Denken. Das wahre Vermögen …

Hans Eike von Oppeln-Bronikowski

NATO

Dieser Begriff ist respektheischend. Er vermittelt Entschlossenheit und Durchsetzungskraft. Die Mitglieder des nordatlantischen Bündnisses verpflichten sich, zusammenzustehen, Feinde abzuwehren, bedrängten Mitgliedern zu helfen und gemeinsam strategisch auf Herausforderungen in definierten Teilen der westlichen Hemisphäre zu reagieren. Als de Gaulle die NATO verließ und der Sitz dieser Organisation von Fontainebleau nach Brüssel verlegt wurde, bestand die Gefahr, dass die NATO implodiere. Das Gegenteil war der Fall. Nun lautete die Parole: „Jetzt erst recht.“ Weniger Rücksichtnahme auf die „Force de Frappe“ des französischen Grandseigneurs und Kämpfers der Résistance und mehr Geschlossenheit im Bündnis. Die Verzahnung der Militäreinheiten durch Stationierung auf dem Gebiet der Bündnispartner und gemeinsame Manöver verstärkten diesen Eindruck der Geschlossenheit.

Der Zerfall der Sowjetunion und die Möglichkeit, den Einflussbereich zu arrondieren, schufen Begehrlichkeiten. Die NATO erweiterte sich bis hin zur russischen Grenze und selbst den dortigen Machthabern wurde bei der NATO zur Besänftigung noch ein Beobachterstatus eingeräumt. Jetzt, so schien es jedenfalls, hatte die NATO alles unter Kontrolle, zumal selbst Frankreich wieder unter den Schutzschild dieser Organisation zurückfand. Aber war das noch die NATO, die wir kannten? Schon vor geraumer Zeit forderte der französische Präsident Sarkozy ein europäisches Verteidigungsbündnis, natürlich möglichst unter seiner Führung. Da kamen ihm die Konflikte in Nordafrika, Tunesien, Libyen und Ägypten gerade recht. Wenn es keine europäische Armee gibt, so doch die NATO. Jetzt kann sie zeigen, was sie drauf hat. Aber nanu? Einer macht nicht mit. Schon wieder ein Fontainebleau? So weit ist es noch nicht gekommen. Der, der nicht mitmacht, hält sich die Option offen, doch dabei zu sein oder auch nicht, je nachdem, wie sich der Wind im eigenen Lande dreht. Eine NATO, die Geld kostet, eine NATO, die keinen Feind mehr hat, eine NATO, die dem Bürger erklärt werden muss, eine NATO, die konsequent handeln soll. Wie soll das zusammenpassen? Vielleicht ändert sich morgen die Welt? Vielleicht gewinnt Gaddafi doch noch? Vielleicht brauchen wir libysches Öl oder sein Geld? Vielleicht ist es gut, für Atomkraftwerke zu sein, oder vielleicht dagegen, für und gegen das Klima und seine Veränderungen, sich für den finanziellen Rettungsschirm für in finanzielle Bedrängnis geratene Staaten in Europa auszusprechen oder deren Liquidator zu werden. Deutschland befindet sich in einer Vorreiterrolle. Alternativlos hat Deutschland den Weg für Möglichkeiten geöffnet, die alle Optionen wahren, je nachdem, welche Opportunität auf der Tagesordnung steht. In diesem Sinne hat Sarrazin völlig recht: Deutschland schafft sich ab. Aber die NATO wird, das zeigt das Beispiel von Fontainebleau, dadurch auch ohne Deutschland stärker.

Hans Eike von Oppeln-Bronikowski

Genau und konkret

„Was meint der Autor damit genau?“ oder „Jetzt sagen Sie mal konkret!“ Das sind heute oft vernommene, in Frageform gekleidete Aufforderungen an Gesprächspartner in Funk und Fernsehen. Was könnten Hintergründe sein für diese Suche nach Exaktheit? Es besteht kein Zweifel daran, dass Politiker den an sie gestellten Fragen ausweichen, langatmige Antworten geben, wo kurze gefordert sind, und versuchen, heikle Themen zu meiden. Dadurch wird der Unterhaltungswert eines Frage- und Antwortspiels nicht infrage gestellt, sondern durch die nichterreichte Präzisierung ergibt sich die Möglichkeit weiterer Nachfragen und neu geschichteter Antworten.

„Genau und konkret“ gibt es überhaupt nicht. Das wissen die Fragesteller ebenso wie die Befragten. Sie protestieren aber nicht, sondern gehen scheinbar auf die „konkret“ gestellte Frage ein und beantworten sie so konkret, wie sie gestellt wurde. Jede Frage hat einen Hof, einen Umkreis, der von der Frage her erklärungsbedürftig ist. Im gleichen Maße gibt es auf eine Frage auch nie eine einzige konkrete Antwort, sondern auch sie hat im Umkreis ihres Kerns eine vage Eventualität, die jede Genauigkeit als fragwürdig erscheinen ließe. Mit angeblichen Lügen, Widersprüchen und nicht hinreichend Erklärtem werden so die medialen Opfer von der vierten Gewalt „vorgeführt“, wobei die Fragesteller in einer entschiedenen und furchtlosen Rüstung erscheinen möchten, die Befragten dagegen sollen als windige Hunde gebrandmarkt sein. Doch seltsamerweise scheinen diese die ihnen zugedachte Rolle auch zu genießen. Das Spiel funktioniert und der Unterhaltungswert, der in Einschaltquoten bemessen wird, gibt dieser Form der Inquisition recht. Der schneidige Interviewer hat nur auf den ersten Blick die besseren Karten.

Zweifel, gar Selbstzweifel, nicht zu Ende gedachte Gedanken, Abwägungen und vorläufige Ansichten sind „out“. „In“ ist, was sprachlich explodiert, innerhalb der Zeitnorm Raum für weitere Fragen und Konflikte schafft, Ansatzpunkte für Geschichten bietet und/oder endgültig von der Tagesordnung verschwindet. „The Story sells“.“ Weil es um Geschichten geht, kann jeder an ihrer Ausformung mitwirken. Eine beliebte Angewohnheit von Moderatoren ist, Probanden zu befragen, was sie glauben, z. B. was geschähe, wenn das Rentenalter heraufgesetzt würde oder ein Atomkraftwerk explodiere. Diese Frage nach dem Glauben eines Gesprächspartners berührt Bereiche der Metaphysik. Im gleichen Maße wie ich an Gott glaube, glaube ich an Vorkommnisse, die mit der Heraufsetzung des Rentenalters und explodierenden Kernkraftwerken zu tun haben. Das Schöne an dieser Glaubensfrage ist es, dass damit ein weiteres Geschichtenfeld eröffnet wird, denn in Glaubensfragen kann jeder seine Verantwortlichkeit abstreifen, muss nicht mehr nach irgendwelchen Fakten schielen, sondern befragt sich selbst, sein Gefühl, seinen Verstand, seinen Bauch, seine große Zehe. Besteht ein Konsens in Glaubensfragen, wird er schnell zur Meinung der Mehrheit und damit zur Handlungsmaxime jenseits jeder vernünftigen wirtschaftlichen, naturwissenschaftlichen oder sonstigen systemischen Betrachtung. Aus dem Glauben des Einzelnen wird somit eine gesellschaftliche Gewissheit, die nur noch den Widerspruch von fragwürdigen Einzelgängern zulässt. Die Beherrschung der Instrumentarien deckt konkrete und genaue Gefühltheit und verschafft der vierten Macht das Verführungsterrain, welches sie benötigt, um ihre Einschaltquoten zu erhöhen. Darum geht’s, oder?

Hans Eike von Oppeln-Bronikowski

Selbstgespräche

„Jeder ist sich selbst der Nächste“, heißt ein gängiges Sprichwort, welches wohl aber anders gemünzt ist, als ich es hier verwenden will. Der Egoismus des Menschen ist begreiflich, denn sein Erhaltungstrieb ist darauf gerichtet, im eigenen Glanze zu jagen und zu sammeln. Gegen alle Erwartung ist sich der Mensch aber selbst nicht sehr nahe und bekannt in all seinen Gedanken und Empfindungen. Die eigene Fremdheit gegenüber sich selbst ist eine erstaunlich verletzende und gleichermaßen selbst motivierende Empfindung des Menschen. Manchmal verstehen wir uns selbst nicht, zu dicht ist das Gewebe an Lug und Trug und Erwartungshaltungen, an Enttäuschungen und Selbstgerechtigkeiten. Damit der Mensch wieder mit sich selbst ins Reine kommt, ist es erforderlich, dass er in die Lage versetzt wird, sich selbst von einer Außenposition her zu betrachten. Der Spiegel ist ein Medium der Selbstbetrachtung, der viele äußerlich geprägte Erlebnisse zulässt. Die Selbstbetrachtung des Menschen geschieht aber vorwiegend im Selbstgespräch. Der Mensch führt dauernd Selbstgespräche, ein Frage- und Antwortspiel auf hohem Niveau und mit ungewissem Ausgang. Die Regeln der für diesen Menschen oft selbst verborgenen inneren Gespräche bestimmt er selbst. Da die Regeln außer dem Menschen selbst keiner kennt, werden sie angepasst und verändert, je nachdem, welche günstigeren Ergebnisse sich der Mensch aus diesem Frage- und Antwortspiel erhofft.

Das lautlose Zwiegespräch erfordert keine Sprache. Diese Form der Kommunikation ist ungegenständlich und nimmt keine Rücksicht auf Schlaf oder Wachsein. Gedanken und Gefühle sind in ständiger Bewegung. Der Verstand bestimmt das Maß der Veröffentlichung.

Zuweilen wählt der Mensch aber auch eine andere Form des Zwiegesprächs, und zwar das offene Wort. Das offene Wort, wie es gepflegt wird zwischen Fremden, ermöglicht eine verbindliche Kommunikation zwischen den verschiedenen Ichs. Die Stärke des Gesprächs mag unterschiedlich sein, der eine bewegt nur die Lippen, der andere bezieht seine gesamte Umgebung mit ein.

Signifikant dabei ist, dass die Sprache Anteil nimmt am seelischen und gedanklichen Geschehen. Ein Teil der Kommunikation hat den Menschen verlassen und macht sich im öffentlichen Raum selbstständig. Das ausgesprochene Wort ist nicht mehr ohne Weiteres zurückzunehmen, es ist da und wartet auf die Konfrontation mit einer Entgegnung, um sich dann im Dialog zu festigen und vielleicht sogar in einer Aktion zu sublimieren. Selbstgespräche verschleiern nicht die Absicht, sondern schaffen Klarheit im Rahmen der immer sehr begrenzten eigenen Möglichkeiten. Spätestens wenn der Sprechende einen deutlichen Punkt gesetzt hat und die weitere Entwicklung den Ichs außerhalb seiner Gestaltungssphäre anvertraut. Das gesprochene Wort hat an Bedeutung zugelegt.

Hans Eike von Oppeln-Bronikowski

Freundschaft

„In aller Freundschaft.“ Je nach Wortwahl und Bewertung kommt diese Freundschaft gefällig daher oder mit einem drohenden Unterton. „Ich sage dir das jetzt in aller Freundschaft“ oder „In aller Freundschaft bleiben wir uns verbunden“. Was ist Freundschaft? Freundschaft hat viele Gesichter. Sie schafft einen vertrauten Menschen, mit dem man persönliche Dinge erörtern und teilen kann. Denn wir alle wissen, dass, trotz aller Soap-Opern, die im Fernsehen laufen, unsere Mitmenschen herzlich wenig am Schicksal anderer Menschen interessiert sind, soweit sie nicht selbst direkt oder indirekt davon betroffen werden. Freundschaft kann hier etwas anderes sein: Aushalten, dass der Freund uns Dinge anvertraut, die außerhalb dieser Freundschaftswelt zum Wertverlust, insbesondere zur Aberkennung sozialen Prestiges führen würden. Freundschaft bedenkt soziale Geborgenheit, zumindest auf Zeit. Freund ist der, der zuhören kann, die gleiche Sprache spricht, über die gleichen Witze lacht und meist ansprechbar ist, wenn man ihn braucht.

„Freundschaften muss man pflegen.“ Lebensweisheiten haben immer einen tiefen Sinn. Sie bedenken, dass der Mensch dem anderen Menschen fremd ist und nur die zuwendende Verabredung diese Fremdheit lockert, Freundschaft ermöglicht. Freundschaft ist aber nicht nur Freundschaft. Freundschaft hat Aspekte und spezielle Gründe. Sie kann auf wirklichem Interesse an einem anderen Menschen beruhen oder auf einer Erwartungshaltung, durch einen anderen Menschen eine Bereicherung zu erfahren. Allerdings wird eine Freundschaft, die in erster Linie auf einem Anspruchsverhalten beruht, scheitern, sobald deren Mechanik vom anderen „Freund“ durchschaut wird. Wahre Freundschaften sind nicht oberflächlich, sondern tief inniglich. Freundschaften brauchen das Gespräch, zuweilen auch die Nähe eines anderen Menschen, zumindest die Gewissheit seiner Nähe. Im Idealfall sind die Freunde so getaktet, dass sie einander auch ohne große Worte verstehen. Manchmal genügt es, schon von dem anderen zu wissen, dass es ihn gibt. Der Freund ist ein Garant für die Möglichkeit, zu leben. Denn wie ein verlässlicher Bürge hat er für den anderen Freund Mitverantwortung übernommen. In aller Freundschaft ist dies nur die eine Seite der Medaille. Denn wie viel Lug und Trug braucht das Leben? Wir machen uns ständig etwas vor, heucheln und bluffen. Das gehört zu unserer Entwicklungsgeschichte, zeichnet unser Leben aus. Verlassen sind wir uns selbst überlassen, der Freund tarnt unsere Absichten. Er ist das Alter Ego, der Wunschkandidat unseres Ichs oder auch der Fremde in uns. Zu ihm, dem eigenen Freund, befinden wir uns in exklusiver Nähe, in Konkurrenz und stetiger Habachtstellung. In aller Freundschaft nützt er uns aus und unter dem Deckmantel der Freundschaft bemächtigt er sich unserer Gefühle und will uns zum Vasallen haben. Freundschaft ist anstrengend, weil sie von den Freunden verlangt, jederzeit auf sie verzichten zu können, wenn die Unabhängigkeit gefährdet ist. Freundschaft ist nur möglich zwischen souveränen und integeren Menschen. Sonst ist Freundschaft in aller Freundschaft nur Selbstzweck oder Kalkül.

Hans Eike von Oppeln-Bronikowski