Philosophen und Wissenschaftler arbeiten sich an der Frage ab, wie es geschehen konnte, dass Materie entstand, ohne gleich wieder durch Antimaterie verschlungen zu werden. Der ewige Dualismus von Sein und Nichtsein, von Etwas und Nichts, beschäftigt uns.
Dieser Dualismus, dieses Wissen darum, dass man das, was man eingeschaltet hat, auch wieder ausschalten kann, hält unser Gemüt im Gleichgewicht. Und nun zu uns selbst? Unsere Erde, alle Planeten des Weltraums, alles wurde irgendwann vorhandengemacht, eingeschaltet und der Ausschalter verloren?
Dieser verlorene Ausschalter ist die Antimaterie, die in der Beschleunigungsanlage Cern auftaucht, aber auch in unseren Spekulationen und sich möglicherweise in den Weiten eines unvorstellbar großen Weltraums verloren hat. Im Urknall ist uns die Antimaterie abhandengekommen. Für immer? Vielleicht, ausdenken können wir uns dabei alles. Wir können zum Beispiel bedenken, dass die Antimaterie sich in der Materie spiegelt, sozusagen seitenverkehrt oder voneinander abstoßend, wie Magneten, die gleichgepolt sind.
Jeder Turnaround von Materie in Antimaterie würde uns dann vernichten. Es ist so einfach, sich diese Welt und die Ungeheuerlichkeit des Weltraumes auszudenken und mit der Vorstellung zu leben, dass jede Implosion nach dem Urknall alles verschwinden lässt und dem Nichts keine Erkenntnisfähigkeit des Etwas überlässt. Bis zum nächsten Urknall und den Folgenden.
Hans Eike von Oppeln-Bronikowski