Durch dazwischengehen, dazwischenhauen, dazwischentreten und dazwischenreden, schaffen sich Menschen zuweilen Platz für ihre Ansichten, Meinungen, Gedanken und vielleicht auch Gefühle.
Durch das Dazwischensein, machen sie sich indes abhängig von den Begrenzungen und müssen ihre Dazugehörigkeit im Zwischenraum belegen. Ohne die Begrenzungen sind Zwischenräume nicht möglich. Es sind die Zwischenrufe, die sich Platz verschaffen zwischen den zunächst vermuteten Eindeutigkeiten. Indem sie aber anschwellen, vermögen sie, die Begrenzungen zu sprengen und selbst den Platz zu besetzen, der zunächst als Begrenzung des Zwischenraums erschien. Wenn einige Agitatoren verleitet sein mögen, durch Zwischenrufe zu spalten, können andere Menschen durch Dazwischengehen und Dazwischentreten befriedend und befreiend wirken.
Wer Zwischenräume öffnet, kann provozieren, irritieren oder ermöglichen. Wer sich dazwischen begibt, ist versucht, Räume für andere Ansichten und Meinungen zu öffnen, was provozierend, irritierend oder beängstigend sein kann. Wer dies aber tut, übernimmt Verantwortung für sein „Dazwischengehen“, das Veränderungen schafft, welche auf die Ursache des Eingreifens zurückwirkt und abermals Grenzen setzt. Es kann aber immer wieder etwas dazwischenkommen. Darauf müssen wir uns einstellen.
Hans Eike von Oppeln-Bronikowski