Dass Lachen die beste Medizin sei, das hat der Entertainer Dr. Eckhart von Hirschhausen oft zur Einführung in seine Gedankenwelt behauptet. Wir singen: „Froh zu sein, bedarf es wenig und wer froh ist, der ist König.“ Lachen, Frohsinn und Heiterkeit, deren allen miteinander verwandten Begrifflichkeiten wird eine heilende Kraft zugetraut. Was bewirken aber Lachen, Frohsinn und Heiterkeit? Benötigen sie Gemeinschaft und was lösen sie bei uns aus?
Möglicherweise entstehen sie aus einem Abgleich der interpretierbaren Wirklichkeiten mit den eigenen unbewussten Erwartungen und den sich hieraus ergebenden Konflikten, angereichert durch eine emotionale Bereitschaft und eine situative Unsicherheit. Ungeklärte Situationen können oft ein Lachen auslösen, aber ob damit medizinische Heilungserfolge zu erreichen sind, halte ich für fraglich. Eher ist diese Art des Lachens ein Anzeichen für Verwirrtheit und der Mediziner wird benötigt, um dieses Lachen wieder einzufangen.
Auch froh zu sein, ist manchmal nicht ein Anzeichen für eine ausgeglichene Lebensbewältigung, sondern muss auch als Abgrenzung zu dem Unfrohen verstanden werden. Und König bin ich dann noch obendrein? Fraglich. In meinem Frohsein hebe ich mich ab von den Anderen, den Nichtfrohen. So muss Heiterkeit alles richten, Defizite überwinden und optimistische Lebensperspektiven eröffnen. Sicher, der heitere Mensch ist souverän, unabhängig, gleichmütig angesichts aller Anbrandungen von Problemen und lässt sich nicht unterkriegen von alltäglichen Schwierigkeiten und Gefahren. So betrachtet ist Heiterkeit eine Art Schutzpanzer, der zur Abwehr eingesetzt, gute Dienste tun kann. In dieser etwas martialischen Betrachtung ist indes Heiterkeit auch verdächtig, jegliche persönliche Betroffenheit wegzufertigen oder in Gleichmütigkeit zu beerdigen.
Aus meinen waghalsigen Betrachtungen lernen wir, dass wir alles so oder so sehen können, es stets keine Eindeutigkeiten gibt, mich dieser Umstand aber zum Lachen anregt, also froh und heiter macht.
Hans Eike von Oppeln-Bronikowski